Reichardt-Zwillinge verpassen Olympia-Chance

Kategorien: Rudernveröffentlicht am: 26. März 2021
Johanna und Marion Reichardt

Müssen ihren Olympia-Traum trotz großen Kampfes für dieses Jahr aufgeben: die Ruder-Zwillinge Johanna und Marion Reichardt. Foto: privat

Köln. Gut reingekämpft, alles gegeben, doch die Olympia-Chance verpasst: Die Ruderinnen Marion und Johanna Reichardt vom SC DHfK Leipzig haben in Köln in zwei von drei nationalen Qualifikationsrennen der Leichtgewichts-Doppelzweier den zweiten und dritten Platz belegt. Da beide Siege souverän an Routinier Marie-Louise Dräger und die junge Kathrin Volk (Schweriner RG/Ulm) gingen, kann sich die neuformierte Nord-Süd-Crew nun zielgerichtet auf die internationale Entscheidung für Tokio vorbereiten.

Ihre Enttäuschung konnten die 24 Jahre alten Zwillingsschwestern nicht verbergen, aber es schwang auch Stolz mit, die Herausforderung angenommen zu haben. Denn in der Vorbereitung wurden die ehrgeizigen Schützlinge von Trainer Rüdiger Hauffe durch abgesagte Trainingslager und einen vereisten Kanal am Ruderzentrum im Burghausen ausgebremst. Nichtsdestotrotz bereiteten sich die Sportstudentinnen intensiv auf den Köln-Termin vor, fühlten sich „super drauf“ und freuten sich auf die Rennen.

„Wir haben es versucht und sind gescheitert, aber nicht untergegangen. Der Blick geht voraus, die Arbeit für Olympia 2024 beginnt morgen“, gab Coach Hauffe klar den Kurs vor.

Für Olympiasiegerin Annekatrin Thiele (36), die mit großem Optimismus aus dem DRV-Trainingslager in Sevilla zurückgekehrt ist, stehen Trainingstest unter Regattabedingungen auf dem Fühlinger See an. Erster Eindruck zum Auftakt mit ihrer Doppelzweier-Partnerin Leonie Menzel (21/Germania Düsseldorf): „Wir sind gut durchgekommen.“ Das Duo ist bereits für die EM im italienischen Varese nominiert (9. bis 11. April). Fünf Wochen später geht es in Luzern um den Tokio-Startplatz. Gelingt die Mission, wäre es für Polizeihauptmeisterin Thiele nach zwei Mal Silber und einmal Gold im Doppelvierer ihre vierte Olympiateilnahme. Dass die Weltklasseathletin ob ihrer beeindruckenden Bilanz schon mehrfach auf der Auszeichnungsbühne stand, erübrigt sich.

(Leipziger Volkszeitung vom 25.03.2021, von Kerstin Förster)

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