Ruder-EM: Annekatrin Thiele mit Platz 5 / Silber und Rang 8 für Reichardt-Zwillinge

Kategorien: Rudernveröffentlicht am: 12. Oktober 2020
Collage-Ruder-EM_Annekatrin-Thiele—Marion-Reichardt—Johanna-Reichardt_Quelle-Detlev-Seyb

Gemischte Gefühle beim EM-Auftritt: Johanna Reichardt (o.l. im Leichtgewichts-Einer), Annekatrin Thiele (u.l. im Doppelzweier) und Marion Reichardt (rechts, 2.v.r. mit dem leichten Doppelvierer). Fotos: DRV/Seyb

Ihren Saisonhöhepunkt hatten am Wochenende drei Ruderinnen des SC DHfK Leipzig. Bei der Europameisterschaft im polnischen Poznan wurde Annekatrin Thiele Fünfte im Doppelzweier, Marion Reichardt holte im leichten Doppelvierer Silber, Zwillingsschwester Johanna wurde Achte im Leichtgewichts-Einer.

Poznan. Gemischte Gefühle bei den Ruderinnen des SC DHfK Leipzig. Während Skullerin Annekatrin Thiele nach ihrer siebten EM-Teilnahme von „einem guten Wettkampf“ sprach und sich Leichtgewichts-Ruderin Marion Reichardt über Silber freute, blieb Zwillingsschwester Johanna Reichardt nach ihrer EM-Premiere bei der Elite weniger zufrieden zurück.

SC DHfK-Athletin Annekatrin Thiele, gemeinsam im Doppelzweier mit Leonie Menzel (RC Germania Düsseldorf) am Start, zog nach einem ausbaufähigen Vorlauf über den Hoffnungslauf ins A-Finale ein. Dort waren die Deutschen lange in Medaillennähe – Gold schien schon frühzeitig an die starken Rumäninnen vergeben – am Ende wurde es Platz 5 für Thiele und Menzel, circa 3,5 Sekunden hinter dem Bronze-Rang. Die 35-Jährige war dennoch zufrieden: „Unser Ziel war es, im Finale unser bestes Rennen zu fahren. Das ist uns auch gelungen. Natürlich wollten wir um die Medaillen mitfahren und Silber oder Bronze wären auch realistisch gewesen. Dennoch sind wir zufrieden, wie wir das Rennen gestaltet haben. Wir konnten vieles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben und haben gesehen, dass wir mitfahren können. Gleichzeitig wissen wir auch, dass wir noch Potenzial haben. Dieses gilt es in den kommenden Monaten auszubauen.“ Aktuell steht für Thiele eine Woche aktive Erholung abseits des Ruderbootes auf dem Plan. Wie und wo dann weitertrainiert wird, ist noch in Klärung.

Im einwöchigen Heimaturlaub weilen aktuell die Ruder-Zwillinge Johanna und Marion Reichardt vom SC DHfK. Für die 23-Jährigen war es die erste EM bei den Großen. Marion holte mit dem leichten Doppelvierer (mit Cosima Clotten, Elisabeth Mainz und Katrin Volk) Silber hinter Weltmeister Italien. Auch, wenn in der nicht-olympischen Bootsklasse nur zwei Nationen an den Start gingen, konnten die Deutschen im Finale lange gut mithalten. „Für die extrem kurze gemeinsame Vorbereitung mit Verletzungsausfall konnten wir das Maximum rausholen und den Italienerinnen auf der ersten Streckenhälfte etwas Druck machen, auch wenn wir das nicht bis zum Ziel durchhalten konnten“, so Marion Reichardt. Am Ende betrug der Rückstand etwa 6,5 Sekunden.

Zwillingsschwester Johanna Reichardt verpasste im Leichtgewichts-Einer den Sprung ins A-Finale, wollte das B-Finale daraufhin deutlich gewinnen. Bis zur 1.500-Meter-Marke lag die 23-Jährige auch vorn, musste auf den letzten 500 Metern dann aber die Irin vorbeiziehen lassen und wurde Gesamt-Achte. „Auf den letzten Metern lief es technisch nicht gut, daher bin ich mit dem Ergebnis auch nicht zufrieden“, gab sich Johanna Reichardt kritisch, schloss sich aber den Worten ihrer Schwester an: „Wir waren zum Lernen da und haben es genossen, endlich wieder Wettkampf zu fahren.“ Nach der Woche Erholung werden sich die beiden auf die Langstrecke in Dortmund Ende November vorbereiten, dem zentralen Leistungstest des Deutschen Ruder-Verbandes.

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