Jakob und sein Weg nach St. Catharines
Bereits für seine bisherige Ruderkarriere hat Jakob einen langen, entbehrlichen Weg auf sich genommen.
Aufgewachsen in Bayern, in Kaufering am Lech, kam er vor 2 Jahren durch den ehemaligen Landesstützpunkttrainer, Jens Tepe aufgrund der besseren Entwicklungsmöglichkeiten nach Leipzig. Der Preis dafür war hoch, denn 450km Entfernung zu Familie und den Freunden in der Heimat bedeutet seltene Möglichkeiten für Besuche. Dieses Jahr hat es Jakob erst einmal geschafft.
Derzeit besucht Jakob die 12.Klasse des Sportgymnasiums und wohnt im Internat der Schule. Bereits vor 6 Jahren, mit 12, hat Jakob in der Heimat mit dem Rudern begonnen.
Seit vergangenen Herbst rudert Jakob schon mit seinem Zweierpartner Matti Thomas aus Hamburg. Diese Konstellation kam durch seinen ehemaligen Trainer Uwe Scholl zustande und erwies sich bereits zur ersten Leistungsüberprüfung im Frühjahr dieses Jahres als sehr erfolgsversprechend: Zur Leipziger Frühjahrslangstrecke Anfang April, der ersten offiziellen Leistungsüberprüfung des Deutschen Ruderverbandes konnten beide mit einem starken 4.Platz punkten.
Und die Erfolgswelle hielt an:
20./21.04.24: Krefeld – Leistungsüberprüfung Junioren-A / Juniorinnen-A: 2.Platz im 2-
4./5.05.2024: München – 1. Int. Junioren-Regatta: 1.Platz B-Finale 4-; 3.Platz 8+
31.05.-02.06.2024: Hamburg – 2. Int. DRV-Junioren-Regatta: 2.Platz B-Finale 2- ; 3.Platz 8+
20.-23.06.2024: Essen – Dt. Juniorenmeisterschaften: 2.Platz 4-; 1.Platz 8+
Leider konnte sich der formierte 4- zur Deutschen Meisterschaft, dem entscheidenden Nominierungswettkampf nicht durchsetzen, so dass eine direkte Qualifikation für die Juniorenweltmeisterschaften nicht gelang.
Damit hieß es für Jakob und Matti sich über die Selektion einen Platz im Achter zu erkämpfen. Zur Selektion, ein nervenaufreibendes Ausscheidungsverfahren (da mehr Aspiranten als Bootsplätze), konnte Jakob mit seiner guten Ergometer-Leistung punkten und auch die Messbootergebnisse (Überprüfung von Bootsgeschwindigkeit, Kraft an der Dolle, Arbeitsbereich und Rollweg des Ruderers direkt im Boot) überzeugten die Verantwortlichen. Ebenfalls eingeflossen in die Bewertung ist seine positive Saisonleistung.
Während Jakob damit einen Platz im Achter erreichte, schaffte es sein Bootspartner Matti leider nicht.
Den ersten Teil der UWV (unmittelbare Wettkampfvorbereitung) absolvierte der Achter in Frankfurt am Main, bevor es die Woche bereits nach St. Catherines (Kanada) ging.
Bis zum Beginn der Triple-Weltmeisterschaft (U19-WM, U23-WM, WM) am 18.08. geht es nun gemeinsam mit den anderen Deutschen Booten in den zweiten Teil der UWV.
Die weitere Entwicklung von Jakob am Stützpunkt Leipzig ist bis dato leider offen. Da er diese Saison sein letztes A-Junioren-Jahr absolviert, steht zur Saison 2025 ein Wechsel in den U-23-Bereich an. Ein Altersbereich der in Leipzig momentan keinen Trainer hat.
Aber erst einmal sind alle Daumen für St. Catharines gedrückt!
Mit seiner Teilnahme an der U19-Weltmeisterschaft beendet Jakob eine seit 2017 anhaltende Durststrecke. 2017 gelang mit Nick Theibig die bislang letzte Teilnahme eines Ruderers vom SC DHfK Leipzig. 2019 mit Hannah Grimm (ARV zu Leipzig) die bislang letzte Teilnahme einer Leipziger Rudererin.
