Head of Prague 2025

Das erste Novemberwochenende steht für die wettkampfambitionierten Leipziger Masters seit einigen Jahren auch für die letzte Regatta des Jahres – die Achterlangstrecke in Prag. So ging es am Freitag für Andi und mich zusammen mit Teilnehmern des ARV als Renngemeinschaft „Leipzig Masters Racing Team“ auf nach Prag, um die Leipziger Achtertradition fortzuführen. Etwas geschwächt durch einzelne, krankheitsbedingte Ruhepausen in der letzten Woche fiel das gemeinsame Abschlußtraining aus. Aber wie sagt man so schön, „Wenn die Generalprobe ins Wasser fällt, …“
Prag erwartete uns am Samstag bei 14°, leichter Bewölkung und sehr wenig Wind, also idealen Bedingungen für eine Langstrecke. Das besondere hier, es wird mit Wende gefahren. Das heißt 4km mit der Strömung, Wende, 2km gegen die Strömung. Aber alles halb so wild. Die Moldau ist breit und die Strömung dann doch nicht so stark. Wie jedes Jahr war auch das diesjährige Teilnehmerfeld wieder bis zum letzten Platz ausgefüllt – 139 Boote (alles nur Achter) in allen Altersklassen aus 12 verschiedenen Ländern. Gestartet wird in zwei Blöcken, jeweils im 30 Sekundenabstand.
Für uns stand mit Startnummer 97 der zweite Block im Zeitplan, als erstes Boot der Masters-Altersklasse. Das wir eine gute Mannschaft zusammen haben, hat sich schon in der Vorbereitung und der Langstrecke in Würzburg vor 14 Tagen gezeigt. Nach letztjähriger Teilnahme mit einem 7. Platz sollte es dieses Jahr eine Top 5 Platzierung werden, soweit die bootsinterne Ansage. Und schon bei der Fahrt zum Start hatten alle das Gefühl, HEUTE GEHT WAS!
So ging es dann um 13:28 los, um die Saison mit einem guten Gefühl zu beenden. 30 Sekunden vor uns starteten die A-Junioren (U19), 30 Sekunden hinter uns die Masters von Slavia Praha, die uns letztes Jahr noch eingeholt hatten. Also hieß es, immer schön den Gegner im Blick behalten und nicht rankommen lassen. Vielleicht ist das ja ein Vorteil. Nach gutem Start aus der Fahrt und einem sehr schönen Übergang auf den Streckenschlag kam etwas überraschend schon nach ca. 1km die Ansage zum Überholen. Konnten wir wirklich schon das erste Boot eingeholt haben? Also mußten gleich die ersten Spurts angezogen werden, daß wir noch vor der ersten Brücke wieder in die Bahn (und nicht gegen den Brückenpfeiler) kommen. Geschafft, weiter geht’s. Kurz vor der Wende konnten wir dann auch noch ein weiteres, vor uns gestartetes, Boot überholen. So macht die Anstrengung wenigstens Spaß.
Und Slavia? Die konnten wir auf Abstand halten. Als erstes von vier Booten gingen wir in die Wende um die zwei Bojen, hier kann man viel Zeit verlieren. Aber es hat gut geklappt und die Wiederanfahrt gelang ohne großes hängenbleiben. Jetzt hieß es nochmal 2km zurück zum Ziel und alles in die Riemen legen. Der Rhythmus war bis zum letzten Schlag zusammen, alle haben super durchgehalten.
Jetzt begann das Warten, wie weit war Slavia hinter uns? Konnten wir sie auf Abstand halten? Das Ergebnis zeigte: Ja! Platz 3, vor Slavia auf Platz 4. Die Revanche für letztes Jahr war geglückt.
In einem sehr engen Zieleinlauf mit 1,6 Sek auf Platz 2 und 3,4 Sek zu Slavia auf Platz 4 können wir mehr als zufrieden sein. Und nächstes Jahr – da wird auf Sieg gefahren.
Andi und Hannes


