Frühjahrslangstrecke: Ruder-Zwillingsschwestern auf Erfolgskurs

Kategorien: Rudernveröffentlicht am: 1. April 2019
Marion und Johanna Reichardt

Die Zwillingsschwestern Marion (l.) und Johanna Reichardt (r.) holten sich bei der 6-Kilometer-Regatta den dritten und ersten Platz. Foto: SC DHfK Leipzig

Die Zwillingsschwestern Johanna und Marion Reichardt belegten den ersten bzw. den dritten Platz bei der Leipziger Frühjahrslangstrecke. Am Leistungsvergleich in Burghausen nahmen insgesamt 350 Teilnehmer aus der U23 und dem Juniorenbereich teil. Die Gäste aus Bayern mussten ihren Wettbewerb wegen Hochwasser absagen und fragten beim Gastgeber SC DHfK Leipzig an, ob sie mitrudern können.

Leipzig. Vertraute Umgebung, Wetter sehr verträglich, Boote über Boote, eingespieltes Organisations-Team und doch war etwas anders als sonst: Die deutsche Ruder-Elite fehlte gestern bei der traditionellen 6-Kilometer-Langstrecken-Regatta des SC DHfK Leipzig auf dem Elster-Saale-Kanal. Die Tokio-Kandidaten mussten sich am Wochenende in Hamburg einem internen DRV-Leistungstest unterziehen. Von Verbandsseite hieß es: Leipzig passe diesmal nicht in den Terminkalender.

Dass dennoch in Burghausen insgesamt 350 Teilnehmer aus der U23 und dem Juniorenbereich starteten, war Gästen aus Bayern zu danken. Diese mussten ihre Langstrecke wegen Hochwasser absagen und fragten beim Gastgeber SC DHfK an.

„Sie haben sich bei uns sehr wohlgefühlt“, berichtete Vereins-Vizepräsident Dietmar Czekay. Verletzungsbedingt passen musste SC DHfK-Aushängeschild Annekatrin Thiele (34). Die Doppelvierer-Olympiasiegerin von 2016 hatte die Langstrecke bisher sieben Mal gewonnen. Fünf deutsche Einer-Meistertitel gehören zur Bilanz der Weltklasse-Athletin.

Dennoch blieb gestern der Erfolg im Heimathafen. Mit Platz eins von Johanna Reichardt (25:07 Minuten) und Rang drei ihrer Zwillingsschwester Marion (25:46) glänzte ein Leichtgewichts-Duo beim Härtetest. Die aus dem niedersächsischen Bückeburg stammenden Sportstudentinnen saßen im Vorjahr im U23-Vierer, der bei den Weltmeisterschaften den vierten Platz belegte.

Nicht überzeugen konnten William Strulick und Richard Aurich im Zweier ohne Steuermann als Zehnte. Im anstehenden Trainingslager im tschechischen Roudnice sollen die Jungs aufgebaut werden und Selbstvertrauen tanken. Mit dabei sind auch die 22 Jahre alten Zwillingsschwestern Reichardt.

Weniger erfreulich lief der Leipzig-Termin für den Neu-Dortmunder Paul Dohrmann (19). Das Eigengewächs der Wurzener Rudervereinigung absolvierte am Freitag noch ein Ergometertraining, danach musste sich der 1,97 Meter große Modellathlet krankheitsbedingt abmelden. „Es hat auch andere erwischt. Wenigstens mein Zweier-Partner konnte starten“, sagte Jura-Student Dohrmann, der sich bei der Familie in Wurzen auskuriert und ab Mittwoch wieder in Dortmund loslegen will. Mit John Heithoff (Münster) ist die Teilnahme an der deutschen Kleinbootmeisterschaft in Köln geplant (13./14. April).

(Kerstin Förster, LVZ vom 01.04.2019)

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